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Zigarettenverbot – Der Umwelt zuliebe aufhören?

Zigarettenverbot - umweltschädliche Zigarettenstummel

Achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sind nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern auch schädlich für die Umwelt. Daher fordern Forscher nun ein Zigarettenverbot.

Zigarettenstummel sind weltweit das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Ein Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen ergab 2016, dass 4,5 Billionen der jährlich 5,6 Billionen gerauchten Zigaretten einfach auf den Boden geworfen werden. Ähnliches berichtet auch die Weltgesundheitsorganisation: Zwei Drittel aller Zigarettenstummel würden demnach unsachgemäß entsorgt werden. Grund genug für die Wissenschaftler Thomas Novotny von der San Diego State University und seine britischen Kollegen von der London School of Hygiene & Tropical Medicine in ihrem Leitartikel im „British Medial Journal“ ein Zigarettenverbot zu fordern.

 

Zigarettenfilter sind überflüssig und umweltschädlich

Die Erfindung der Filterzigarette in den 1950ern ist eine Reaktion der Tabakindustrie auf Studien gewesen, die Rauchen erstmals als eine der Hauptursachen für Lungenkrebs belegten. Die Idee hinter den Filtern ist das „gesündere“ Rauchen. Denn die Filter sollen einen Großteil des Teeres absorbieren. Allerdings belegen die Autoren kritisch, dass dies nichts weiter als ein vordergründiges Werbeversprechen der Tabakindustrie gewesen ist. Doch mindestens genauso schlimm ist, dass Zigarettenfilter darüber hinaus auch schädlich für die Umwelt sind. Sie beinhalten nicht nur die absorbierten Schadstoffe, sondern sind aufgrund ihres Celluloseacetats auch nur langsam biologisch abbaubar. Der Abbau eines einzigen Zigarettenstummels kann bis zu zehn Jahre dauern.

 

Erweiterung des Verbots von Einwegplastik

Die Autoren kritisieren zudem das von der Europäischen Union für 2021 vorgesehene Verbot von Einwegplastik, das unter anderem Plastikbesteck, Strohhalme sowie Wattestäbchen betrifft. Dieses geht in ihren Augen nicht weit genug. Zwar sieht die neue Richtlinie vor, dass sich Unternehmen, die Plastik in den Umlauf bringen, stärker an den Kosten für Abfallmanagement und -entsorgung beteiligen sollen. Doch fehlt es an dieser Stelle an einer Verbindlichkeit, die vor allem auch die Tabakindustrie in die Pflicht nimmt.

 

Zigarettenverbot oder Alternativen

Eine Alternative zum Zigarettenverbot bildet das von der Berliner Initiative „Die Aufheber“ geforderte Pfand auf Zigarettenfilter. Dieses Pfandsystem sieht ab dem Jahr 2023 beim Kauf von Zigaretten die Ausgabe eines kleinen Taschenaschenbechers vor. Nur bei Abgabe des gefüllten Aschenbechers sollen Raucher*innen den Pfandbetrag vollständig zurückerhalten.

 

Ob ein Zigarettenverbot uns diese Bilder zukünftig erspart, ist fraglich.

 

Sollten wir deshalb der Umwelt zuliebe aufhören zu rauchen? Unabhängig davon, ob ein Zigarettenverbot oder ein Zigarettenpfandsystem in Kraft tritt, sei an dieser Stelle an jede Raucherin und jeden Raucher appelliert, seine Zigarettenstummel der Umwelt zuliebe sachgemäß zu entsorgen. Oder besser noch: der Umwelt zuliebe mit dem Rauchen aufzuhören.

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