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Gesellschaft

Pfand auf Zigarettenfilter – Kampf gegen Umweltbelastung

Pfand auf Zigarettenfilter

Über all liegen sie achtlos weggeworfen herum. Die Rede ist von Zigarettenkippen. Aber damit könnte bald Schluss sein. Denn eine Berliner Initiative macht sich stark für ein Pfand auf Zigarettenfilter.

Bereits ein Zigarettenstummel reicht aus, um bis zu 40 Liter Grundwasser zu verschmutzen. Jährlich landen sogar rund 4,5 Billionen Zigarettenstummel achtlos in der Umwelt und verschmutzen Tausende Liter Wasser. Die Berliner Initiative „Die Aufheber“ sagt deshalb Zigarettenfiltern den Kampf an. Ein probates Mittel hierfür soll ein Pfand auf Zigarettenfilter sein – analog zu Getränkeverpackungen.

 

Pfand auf Zigarettenfilter – Wie soll das funktionieren?

Die Aufheber planen die Einführung eines Pfands von mindestens 20 Cent pro Zigarette ab dem Jahr 2023 einzuführen. Das Pfandsystem sieht vor, dem Kunden beim Kauf einer Packung Zigaretten einen kleinen Taschenaschenbecher auszugeben. In diesem sollen Raucher ihre Zigarettenstummel sammeln und anschließend zurückgeben. Der Pfandbetrag soll nur dann zurückerstattet werden, wenn dieser Taschenaschenbecher vollständig gefüllt ist. Auf diese Weise hofft die Initiative, den durch Zigaretten verursachten Müll deutlich zu reduzieren.

 

Was macht Zigarettenstummel so gefährlich?

Der letzte Zug ist getan, das letzte bisschen Teer eingeatmet und der nächste Mülleimer in allzu weiter Ferne; schnell wird der Zigarettenstummel achtlos auf den Boden geschnipst. Doch was die wenigsten wissen, dieser reicht aus, um bis zu 40 Liter Grundwasser zu verschmutzen.

 

Ein Pfand auf Zigarettenfilter kann auch das Grundwasser schützen.

 

Schuld daran sind bis zu 4.000 Chemikalien, die beim Rauchen im Filter zurückbleiben und sich vor allem im Wasser lösen – allen voran Nikotin. Eine Studie des Professors Thomas Novotny von der Universität San Diego hat die tödliche Wirkung dieses Nervengifts anhand eines Versuchs mit jungen Forellen belegt. Diese erlitten wenige Augenblicke in einem mit Nikotin vermischtem Wasser einen tödlichen Nervenschock.

 

Auch der Filter selbst schadet der Umwelt

Aber nicht nur die im Zigarettenfilter enthaltenen Giftstoffe schaden der Umwelt, auch der Filter selbst ist schädlich. Die Mehrheit aller Zigarettenfilter besteht aus Cellulose, die aus Holz gewonnen und anschließend im Verlauf eines chemischen Prozesses in Celluloseacetat umgewandelt wird.

 

Vielerorts werden Zigarettenstummel einfach achtlos weggeworfen mit dramatischen Folgen für die Umwelt.

 

Unter der Dreingabe von Chemikalien wird der Filter äußerst robust und benötigt bis zu 15 Jahre, um vollständig zu verrotten.

 

Alternativen zum Pfand auf Zigarettenfilter

Man mag darüber streiten, ob ein Pfand auf Zigarettenfilter tatsächlich umsetzbar und der richtige Weg im Kampf gegen Umweltbelastung ist. Doch verweist diese Forderung auf ein Problem, dessen bisherige Lösungen nur äußerst sporadisch umgesetzt werden. Zwar gibt es mittlerweile biologisch abbaubare Filter, die zumindest deutlich schneller verrotten, doch entbehren diese nicht, der nach dem Rauchen in ihnen enthaltenen Schadstoffe. Neben möglichen Erhöhungen der Tabaksteuer oder der entsprechenden, uneinheitlich geregelten Bußgelder für eine unzulässige Abfallentsorgung muss vor allem das Bewusstsein über die Schädlichkeit von Zigarettenstummeln für die Umwelt geweckt werden.

So bleiben der Umwelt vielleicht zukünftig weitere Schäden erspart und den Rauchern ein Pfand auf Zigarettenfilter.

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