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EU Ecolabel – Ein Siegel für die Nachhaltigkeit

EU Ecolabel - Ein Siegel für die Nachhaltigkeit

Gütesiegel gewähren Auskunft über die Qualität und Produktionsweise von Waren und Dienstleistungen. Einige Siegel haben sich dabei vor allem auf die Nachhaltigkeit spezifiziert. Eines davon ist das EU Ecolabel.

EU Ecolabel – Die Definition

Im Jahr 1992 führte die Europäische Union mit der Verordnung EWG 880/92 das freiwillige Gütesiegel ein. Ziel des EU Ecolabel ist, besonders umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu kennzeichnen und so zur Verringerung der Umweltverschmutzung beizutragen. Anfangs konnten nur besonders umweltfreundlich produzierte, physische Produkte das Siegel führen. Erst im Jahr 2000 fand eine Ergänzung um nachhaltige Dienstleistungen statt.

 

Die Europäische Kommission als Zeicheninhaberin

Als Zeicheninhaberin erhält die Europäische Kommission Unterstützung durch das European Union Ecolabelling Board (EUEB). Dieses unterstützt die Europäische Kommission als oberstes Gremium sowohl bei der Entwicklung und der fortwährenden Überarbeitung des EU Ecolabels als auch bei der langfristigen Implementierung.

Hierbei kann das EUEB auf die weitreichende Expertise von Vertretern und Vertreterinnen aus den Mitgliedsstaaten der EU zurückgreifen. Auch Mitglieder aus dem Handel, der Industrie, den Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie den Gewerkschaften unterstützen die EUEB.

 

Produkte und Dienstleistungen

Mit dem EU Ecolabel können Verbraucher und Verbraucherinnen besonders umweltfreundliche und gesunde Produkte sowie Dienstleistungen im wachsenden Angebotsdschungel identifizieren. Heute zeichnet das EU-Ecolabel ein ganzes Spektrum an materiellen und immateriellen Produkten aus. Daher kann die folgende Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben:

  • Reinigungsprodukte
  • Textilien
  • Schmierstoffe
  • Farben und Lacke
  • Beherbergungsbetriebe
  • Campingplätze

In regelmäßigen Abständen kommen weitere Produkte und Dienstleistungen hinzu. Beispiele hierfür sind die Verordnung 2011/333 für Klopapier sowie grafisches Papier oder jüngst die Verordnung 2018/680 für Gebäudereinigungsdienste. Einzig Nahrungsmittel und Getränke sowie Medikamente und medizinische Geräte sind derzeit von der Zertifizierung ausgeschlossen.

 

Vergabe des EU Ecolabels

Die freiwillige Zertifizierung mit dem EU Ecolabel kann jeder Dienstleister, Hersteller oder Importeur beantragen. Anbieter müssen dabei in dem Land einen Antrag stellen, in dem sie das jeweilige Produkt produzieren oder vermarkten wollen oder in das sie ein Produkt oder eine Dienstleistung aus einem Drittland importieren wollen. Bei mehreren Ländern können die Antragsstellenden ein Land auswählen. Wer ein Produkt mit dem EU Ecolabel zertifizieren will, muss seinem Antrag gemäß den spezifischen Anforderungen der einzelnen Produkt- und Dienstleistungsgruppen, die die Europäische Union unterscheidet, Nachweise unter anderem über die Produktionsbedingungen beifügen. Urteilt die Zertifizierungsstelle positiv, wird mit dem Antragsstellenden ein Vertrag über die Nutzung des Siegels für eine auf den Vergabegrundlagen beruhende Laufzeit unterzeichnet. Um Markt- und Produktinnovationen gerecht werden zu können, werden die Kriterien zur Vergabe im Schnitt alle drei bis fünf Jahre geändert. In diesem Fall werden die bestehenden Verträge gekündigt und ein neuer Antrag muss eingereicht werden.

 

RAL gGmbH – Vergabe in Deutschland

In Deutschland obliegt die Vergabe des EU Ecolabel der RAL gGmbH. Diese kann dabei mit Fug und Recht als Umweltdienstleister der ersten Generation bezeichnet werden. Deshalb hat das Bundesumweltamt die RAL gGmbH bereits im Jahr 1978 mit der Vergabe des im selben Jahr gegründeten Blauen Engels beauftragt. RAL übernimmt dabei die Aufgabe der Überprüfung der Einhaltung der Kriterien, die zum Erhalt und zum Führen eines Gütesiegels zur Nachhaltigkeit notwendig sind.

 

Kritik am EU Ecolabel

Wie die meisten Siegel zur Förderung der Nachhaltigkeit ist auch das EU Ecolabel nicht frei von Kritik. Besondere Schwachstellen bei den meisten Gütesiegeln bergen die Kriterien zur Vergabe sowie die Überprüfung der Einhaltung dieser Kriterien. So führen Kritiker auch hier ins Feld, dass oftmals keine konkrete Überprüfung der Hersteller- beziehungsweise der Anbieterangaben stattfindet und somit auch nicht-umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen mit diesem Siegel ausgezeichnet werden. Anderen wiederum gehen die Krtierien zur Vergabe nicht weit genug, während andere wiederum die Freiwilligkeit des Siegels bemängeln und für stärkere gesetzliche Regularien plädieren.

Alles in allem ist die regelmäßige Erweiterung des EU Ecolabels ein positives Signal für den Umweltschutz und die Förderung der Nachhaltigkeit. Das EU-Ecolabel ist dabei nicht nur auf die 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union begrenzt, sondern findet auch in Island, Norwegen, der Schweiz und auch in der Türkei Anerkennung.

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